Waschtisch aus Keramik, Mineralmarmor oder Glas – was sind die Unterschiede?

Welches ist das beste Waschtisch-Material? Was ist der Unterschied zwischen Keramik und Mineralmarmor? Ist ein Glas-Waschbecken empfehlenswert? Informieren Sie sich hier über Vor- und Nachteile der verschiedenen Waschbecken-Materialien.

Waschtisch aus Mineralmarmor – leicht, günstig, reparabel

Das heutige Standard-Material für Waschtische ist Mineralmarmor bzw. Mineralguss und hat den Klassiker aus Keramik aus guten Gründen abgelöst.

Mineralguss ist ein Komposit-Material, das aus mineralischen Stoffen wie Quarzsand oder Gesteinsmehl und Polyester- oder Epoxidharz als Bindemittel besteht. Mineralguss wird – wie der Name sagt – in Formen gegossen und ist daher sehr variabel einsetzbar. Der fertige Mineralmarmor-Waschtisch ist mit einer 1-2 mm dicken, farbigen Schicht aus Polyesterharz, einem sogenannten Gelcoat überzogen. Dadurch erhält Waschtisch eine glänzende Oberfläche, die verschiedene Farben haben kann.

Mineralguss-Waschtische haben eine leicht zu reinigende porenfreie Oberfläche und fühlen sich durch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit auf der Haut angenehm warm an. Waschbecken aus Mineralmarmor sind belastbar, relativ bruchsicher und resistent gegenüber den meisten handelsüblichen Haushaltsreinigern oder Aceton.

Mineralguss ist wie Keramik nicht komplett bruchfest, allerdings können Sie Löcher und Risse mit einem Reparatur-Set reparieren. Ein Keramik-Waschbecken hingegen muss komplett ausgetauscht werden. Mineralguss ist kratzempfindlicher als Keramik und auf Dauer nicht beständig gegenüber Temperaturen über 65°C. Chemikalien wie z.B. Haarfärbemittel können Mineralguss-Waschtische verfärben, wenn es nicht sofort abgewaschen wird.

Reinigung & Pflege: Mineralguss sollte nur mit einem weichen Schwamm/Tuch und sandfreien Flüssigkeitsreinigern gereinigt werden. Mit Autopolitur lassen sich feine Kratzer entfernen und die Oberfläche pflegen.

Es gibt immer wieder Kunden, die uns fragen, ob Mineralmarmor so gut ist wie Keramik oder wie lange es hält. Aus vielen Jahren Erfahrung können wir feststellen, dass wir im Prinzip bisher keine Reklamation aufgrund des Materials Mineralmarmor hatten. Der größte Badmöbel-Hersteller Deutschlands, pelipal, und auch die anderen Top Badmöbel-Marken wie Puris und Marlin Bad setzen für fast alle Serien Mineralmarmor ein – es ist ein absolut bewährtes Material, das wir ruhigen Gewissens empfehlen können.

Wenn Sie allerdings häufig am Waschbecken mit aggressiven Chemikalien wie Haarfärbemittel o.ä. hantieren, sollten Sie eventuell doch über ein Keramik-Waschbecken nachdenken, denn die Chemikalien müssen SOFORT entfernt werden, damit sich das Waschbecken nicht verfärbt.

Fazit:

Vorteile: 

  • leichtes Material, gut geeignet für Leichtbau-Wände
  • preislich günstiger als Keramik
  • in verschiedenen Farben erhältlich
  • Kratzer / Löcher können ausgebessert werden (spezielles Reparatur-Set)
  • mit Autopolitur kann die Oberfläche einfach gepflegt werden

Nachteile:

  • kratzempfindlicher als Keramik
  • aggressive Chemikalien wie Haarfärbemittel können Verfärbungen hervorrufen
  • Reparatur von Löchern / Rissen mit Reparatur-Set kann farblich etwas abweichen

Veredelter Mineralmarmor (Stoneplus, Krion, evermite…) – Hightech Waschtischmaterial

Um es noch ein wenig komplizierter zu machen was die Waschtisch-Materialien angeht, gibt es neben dem „Standard“-Mineralmarmor zusätzlich veredelten Mineralmarmor mit verbesserten Produkteigenschaften. Damit kein Mensch mehr durchsteigt, ist dieser veredelte Mineralguss je nach Hersteller etwas anders und hat natürlich auch immer andere Namen.

So nenne pelipal seinen Hightech-Mineralmarmor „Krion“, Puris verwendet „evermite“ Waschtische bzw. „Lavandino“ oder „Stoneplus“-Waschtische. Puris setzt Waschtische von verschiedenen Herstellern ein, daher gibt es hier mit evermite und Lavandino bzw. „Stoneplus“ verschiedene Bezeichnungen für eigentlich ein und dasselbe: besonders hochwertigen Mineralmarmor.

Durch weitere Zusatzstoffe wird der herkömmliche Mineralmarmor langlebiger und erhält länger seinen Glanz. Das Material ist kratzunempfindlicher und resistenter gegenüber Abrieb, ebenso ist es umempfindlicher gegenüber vielen Stoffen wie Kaffee, Lippenstift, Nikotin etc.

Im Prinzip könnte man sagen, dass der veredelte Mineralguss näher an die Widerstandskraft von Keramik heranreicht. Allerdings auch hier wieder mit dem Vorteil, dass auch veredelter Mineralmarmor repariert werden kann bei Löchern oder Rissen, Keramik muss ersetzt werden – ein Glas-Waschtisch übrigens auch.

Der Nachteil ist, dass das Hightech-Material doch recht teuer ist und auch nur für bestimmte Serien erhältlich ist – daher haben wir es bei unserer Auswahl mit dem herkömmlichen Mineralmarmor zusammengefasst.

Fazit:

Vorteile:

  • leicht
  • unempfindlich und pflegeleicht
  • schöne Haptik / warmes Hautgefühl
  • reparabel (mit Reparatur-Set)

Nachteile:

  • sehr teuer
  • nur bei bestimmten Serien verfügbar

Waschtische aus Glas – edel, teuer und speziell gehärtet

Ein Glas-Waschtisch unterscheidet sich deutlicher und ist doch immer noch eher etwas besonderes im Bad. Und bevor Sie sich Sorgen machen: das Glas für Waschbecken ist speziell gehärtet und ist damit im Prinzip so bruchfest (oder auch nicht) wie Keramik.

Waschtische aus Glas wirken sehr edel und sind abhängig von der Badmöbel-Serie auch in verschiedenen Farben erhältlich – sogar in schwarz.

Allerdings sollten Sie sich das mit dem Glas-Waschtisch gut überlegen, wenn Sie sehr kalkhaltiges Wasser haben – denn die Kalkflecken könnte man auf dem Glas deutlicher sehen als auf Keramik oder Mineralguss.

Fazit:

Vorteile

  • sehr edel und hochwertig
  • verschiedene Farben möglich – sogar schwarz Matt
  • speziell gehärtet

Nachteile

  • teuer
  • schwer
  • nicht reparabel bei Bruch
  • kalkempfindlich
  • nur für bestimmte Serien erhältlich

Waschtische aus Keramik – der (fast) unverwüstliche Klassiker

Keramik ist nach wie vor ein oft gefragtes Material für Waschtische, auch wenn Mineralmarmor inzwischen verbreiteter ist. Keramik hat einfach den Vorteil, dass es sehr unempfindlich ist, was Kratzer, Chemikalien und Abrieb angeht.

Allerdings bleibt die Bruchgefahr. Risse und Löcher im Keramik-Waschtisch lassen sich nicht ausbessern, es muss der gesamte Waschtisch ausgetauscht werden.

Ein Nachteil von Keramik war früher die Klobigkeit der Waschbecken – dies viel umso mehr auf, seit es verstärkt Möbelwaschtische gibt, also Waschbecken und Unterschrank in eins – im Gegensatz zu den einzeln angebrachten Waschbecken.

Die dicken Keramik-Waschbecken auf den Unterschränken gefallen nicht jedem…aber inzwischen gibt es auch ganz filigrane, dünne Keramik-Waschtische.

Fazit:

Vorteile

  • sehr unempfindlich
  • inzwischen auch in filigraner Optik verfügbar

Nachteile

  • teuerer als Mineralmarmor
  • Risse / Löcher nicht reparabel
  • schwer (eventuell relevant bei Leichtbauwänden)